Keine Transvestiten-Performance ohne Dalida. Bei der ältesten noch existierenden Kabarett-Bar „Chez Michou“ am Montmartre ist sie seit Jahrzehnten Dauergast. Für jeden Travestiekünstler ist die 1987 verstorbene Sängerin Dalida eine Steilvorlage: Der schmachtende Blick, der exotische Akzent, die Wallemähne, mal blond, mal rot, mal brünett, die Kurven, betont durch enge Taillen, sturztiefe Dekolletés, nackte Schultern und schlingernde Hüftlinien – alles an ihr war schwindelerregend. Dalida, die Über-Frau, ist mindestens so berühmt für ihre dramatisch überhöhte Mode, wie für ihre Dutzende von Welthits.
Sie wurde nur 54 Jahre alt. Ich schleiche bewegt um die schönen Stoffe, mit denen sie ihre inneren Dramen stets verhüllte und denke insgeheim, dass man solche Fallhöhen in Turnschuhen und Jeans auf quasi natürliche Art und Weise reduzieren könnte.
Dalida - la garde-robe de la ville à la scène, bis 13. August im Palais Galliera. www.palaisgalliera.paris.fr